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Ratgeber: Ceremonial Grade Matcha kaufen - darauf musst Du achten

Jochen Meyer – Apotheker & Mitgründer von VERY MATCHA

Autor: Jochen Meyer, Apotheker & Mitgründer von VERY MATCHA
Lieblingsrezept: Matcha Latte aus Kyoto.

Porträt des berühmten Teemeisters Sen no Rikyū (1522–1591), gemalt von Hasegawa Tōhaku, dem Begründer der klassischen japanischen Teezeremonie.

Ceremonial Grade Matcha ist eine höchsten Güteklassen für Matchapulver. Hochwertiger ist nur noch Contest Grade Matcha, der aber nur in sehr kleinen Mengen speziell für Wettbewerbe hergesetllt wird und nicht für den täglichen Gebrauch gedacht ist.

Aber was sagen japanische Teemeister? Welchen Matcha empfehlen Sie und warum? Worauf musst Du beim Kauf von Ceremonial Matcha Tee achten? All das erfährst Du in diesem Deep-Dive. 

Für beide Begriffe gilt: Ceremonial Grade Matcha oder Contest Grade Matcha sind keine geschützten Bezeichnungen. Jeder Anbieter darf sein Produkt als Ceremonial Matcha verkaufen, egal was wirklich in der Matcha-Dose oder Beutel steckt.

Das bedeutet: Auch minderwertiges Grünteepulver darf ebenso offiziell als Ceremonial Grade Matcha verkauft werden. Es gibt kein Gesetz, welches das regelt. Und genau das passiert auch.

Deshalb ist es besonders wichtig, auf echte Qualität zu achten.

  1. Was heißt „Ceremonial Grade“?
  2. Welcher Matcha zu Dir passt
  3. Echter Matcha vs. einfaches Grünteepulver
  4. Ceremonial Matcha Inhaltsstoffe
  5. So erkennst Du echten Ceremonial Matcha
  6. Worauf Du beim Kauf achten solltest
  7. Ceremonial Matcha zubereiten
  8. Der Strichtest
  9. Der Geruchstest
  10. Urasenke und die Teeschulen

Wie man generell hochwertigen Matcha erkennt und worauf Du beim Kauf achten solltest, erfährst Du im Matcha-Kauf-Ratgeber.

Was heißt „Ceremonial Grade“?

Der Begriff kommt aus der japanischen Teezeremonie. Gemeint ist damit nicht nur ein Matcha, der sich nicht nur pur genießen lässt. Ohne Milch und ohne Zucker. Sondern dabei auch weitere Qualitätsmerkmale erfüllt. Ceremonial Grade ist der beste Matcha für Teezeremonie, der aus hochwertigen, beschatteten Teeblättern hergestellt wird:

  • Traditionelle Herstellung in Japan
  • Beschattung mit Netzen vor der Ernte
  • Erste Ernte im Frühling, nur der zartesten obersten Triebe
  • Weiterverarbeitung zu Tencha wobei bittere Stengel entfert werden
  • Vermahlen in Granitmühlen
  • Ergebnis: Tadellose Farbe, Geruch, Geschmack

Der Begriff ist nicht rechtlich geschützt. Es gibt keine verbindlichen Standards. Jeder Anbieter kann sein Pulver Ceremonial nennen, auch wenn es nicht den hohen Anforderungen japanischer Teemeister gerecht wird oder gar nicht aus Japan kommt.

Ceremonial Grade ist also kein Qualitätssiegel, auf das mach sich verlassen kann. Es ist ein Versprechen. Du musst selbst prüfen, ob es gehalten wird.

Übersicht der gängigen Qualitätsstufen von Matcha

  • Culinary Grade: Diese Matcha-Qualität wird vor allem zum Kochen und Backen verwendet. Der Geschmack ist kräftig und leicht bitter, die Farbe meist etwas matter.
  • Barista Grade: Ideal für Matcha Latte. Dieser Matcha hat genug Tiefe und Farbe, um sich auch in Milch durchzusetzen, ohne zu bitter zu wirken.
  • Ceremonial Grade: Für die klassische Zubereitung mit Wasser gedacht. Diese Qualität ist besonders fein, mild und umami-betont – ideal für den puren Genuss.
  • Contest Grade: Die höchste Qualitätsstufe. Wird für Tee-Wettbewerbe in Japan produziert und ausschließlich aus den besten, frischesten Trieben gemahlen. Extrem limitiert und teuer.

Du willst Matcha wirklich verstehen? Unsere große Übersicht Matcha Tee - Wirkung, Zubereitung, Gesundheit führt Dich durch alles Wichtige auf einen Blick.

Historische Aufnahme einer japanischen Teezeremonie im Jahr 1931, bei der ein Gastgeber einer Besucherin nach traditionellem Zeremoniell Tee reicht.

Im Bild zu sehen: Eine traditionelle Teezeremonie in Japan (1931). Fotografiert von einem unbekannten Fotografen, veröffentlicht durch das Bundesarchiv unter Creative Commons Lizenz.

Welcher Matcha zu Dir passt

  • Für puren Genuss: CEREMONY Matcha - weich, komplex, edel
  • Für Matcha Latte: BARISTA Matcha - kräftiger, harmoniert gut mit Milch
  • Für Einsteiger oder als Geschenk: Matcha Sets mit Chasen, Löffel und Schale

Du brauchst eine Übersicht? Hier findest Du die passende Auswahl:

Unsere Empfehlungen für deinen perfekten Matcha-Start
Matchapulver für Matcha Latte Matchapulver für traditionellen Matcha Matcha Sets für Einsteiger Matcha-Schalen für Einsteiger
Barista Matcha in Violettglas Ceremony Matcha in Violettglas Matcha-Set mit Bambusbesen Matcha-Schale (Chawan)
Barista Matcha für Matcha Latte: Kräftig im Geschmack, ideal für Matcha mit Milch. Ceremony Matcha für traditionellen Matcha: Feine Aromen, perfekt für puren Genuss als Usucha oder Koicha. Matcha Set mit Bambusbesen (Chasen): Cremiger Schaum mit voller Aroma­entfaltung. Matcha-Schale (Chawan): Für Einsteiger und stilvolle Tee­zeremonie.
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Echter Matcha vs. einfaches Grünteepulver

Was ist einfaches Grünteepulver?

Einfaches Grünteepulver sieht auf den ersten Blick aus wie Matcha. Ist es aber nicht. Diese Pulver stammen meist aus nicht beschatteten Teesträuchern. Ohne Beschattung bildet die Pflanze weniger Chlorophyll und L-Theanin. Dadurch fehlt das weiche Umami, die Wirkung ist flach, der Geschmack wird schnell bitter oder grasig.

Auch die Verarbeitung ist deutlich einfacher. Statt die Blätter zu Tencha zu verarbeiten (also Stängel und Blattrippen zu entfernen), wird das ganze Blatt vermahlen. Bitterstoffe und Fasern bleiben erhalten. Gemahlen wird nicht traditionell, sondern industriell - in Kugelmühlen oder Jet-Mills. Das Ergebnis: ein Pulver mit flacher Farbe, sandiger Textur (oder auch zu fein und gleichförmig) und manchmal metallischem Nachgeschmack.

Hinzu kommt: Es werden einfache, ertragreiche Cultivare verwendet, die in großen Mengen angebaut werden. Geschmackliche Tiefe oder Eleganz? Fehlanzeige.

  • nicht beschattet (wenig L-Theanin, kein Umami, keine Wirkung)
  • nicht zu Tencha verarbeitet (bittere Stängel und Blattrippen bleiben drin)
  • nicht in Granitmühlen gemahlen (sondern industriell in Jet- oder Kugelmühlen)
  • einfache Cultivare statt hochwertiger Teepflanzen

Was macht echten Matcha aus?

Echter Matcha wird mit großer Sorgfalt angebaut und verarbeitet. Wochen vor der Ernte werden die Teepflanzen beschattet. Das steigert den Chlorophyll- und L-Theanin-Gehalt. Dadurch entsteht die typische intensive grüne Farbe, das sanfte Umami und die angenehm ruhige Wirkung.

Als wir das erste mal zur Teeernte in Wazuka waren (einem der bekanntesten Anbaugebiete Japans, wo der berühmte Uji Matcha angebaut wird), zwischen hügeligen Teeplantagen, Handarbeit und Dampfgeruch wurde uns klar: Echten Matcha erkennt man nicht nur an Farbe und Geschmack oder im Labor, sondern vor allem an der Liebe und Sorgfalt die in jeden einzelnen Arbeitsschritt fließt.

Die Aminosäure L-Theanin ist ist einer der Hauptinhaltsstoffe von echtem Matcha, dieerst durch die Beschattung vermehrt gebildet wird. Die Vorteile von L-Theanin in Matcha sind vielfältig. L-Theanin ist einerseits verantwortlich für den typischen Umami-Geschmack. Gleichzeitig ist L-Theanin eine Substanz mit einzigartigen Effekten auf unseren Körper. L-Theanin reduziert Stress, senkt den Cortisol-Spiegel, hat beruhigenden Wirkung auf die Gedanken und verbessert Konzentration und Aufmerksamkeit.

Was die Unterschiede für Geschmack und Wirkung bedeuten, erfährst Du in unserem Beitrag Matcha Koffein vs Kaffee: So verstärkt L-Theanin die Wirkung

Nach der Ernte werden die Blätter gedämpft, getrocknet und zu sogenanntem Tencha verarbeitet. Das heißt: Alle harten Blattrippen und Stängel werden entfernt. Nur das zarte Blattfleisch bleibt. Dieses wird langsam in Granitsteinmühlen gemahlen. Eine einzige Mühle produziert dabei kaum mehr als 30 Gramm pro Stunde - Qualität braucht Zeit.

Tencha vs. Matcha auf einen Blick

Tencha Matcha
Japanisch
碾茶
抹茶
Bedeutung »Tee zum Mahlen« »gemahlener Tee«
Blattfleisch, befreit Adern und Stängeln feinstens vermahlener Tencha
Verwendung Vorstufe Endprodukt
Herstellung überwiegend in Teefarmen überwiegend in Teefabriken

Abbildung: Tencha Grüntee Blätter in einer Tonschale, die Vorstufe aus dem Matchapulver gemahlen wird

Im Bild zu sehen: Tencha, die Vorstufe zu echten Matcha. Pures Blattfleisch, ohne bittere Stengel und Blattrippen.

Für hochwertigen Matcha werden spezielle Cultivare wie Saemidori, Okumidori, Gokou oder Asatsuyu verwendet. Sie sorgen für ein fein abgestimmtes Aromaprofil mit Süße, Tiefe und Eleganz.

  • Matcha aus beschatteten Teeblättern
  • hergestellt aus Tencha (ohne Blattrippen und Stängel)
  • vermahlen in traditionellen Granitsteinmühlen
  • hochwertige Cultivare

Nur wenn alle diese Punkte erfüllt sind, handelt es sich um echten Matcha. Alles andere ist einfach nur grünes Pulver mit schönem Namen.

Im Bild zu sehen: Matcha-Mühle aus handgefertigten Granitplatten. Die traditionellen Mühlen liefern immer noch das beste Ergebnis.

Ceremonial Matcha Inhaltsstoffe

Matcha ist mehr als nur gemahlener Tee. Vor allem echter Ceremonial Grade Matcha enthält eine beeindruckende Konzentration bioaktiver Inhaltsstoffe - aber auch potenzielle Risiken durch Schadstoffe. Hier ein Überblick über die wichtigsten Stoffe, auf die es ankommt:

Koffein: Wach, aber sanft

Matcha enthält etwa 30-35 mg Koffein pro Gramm Pulver. Das entspricht etwa einem Espresso - aber mit anderer Wirkung: Durch die Kombination mit L-Theanin wirkt das Koffein sanfter, klarer und länger. Keine Nervosität und Koffein-Crash wie bei Kaffee.

Mehr zur Wirkung von Koffein & Theanin

L-Theanin: Ruhe im Kopf, Fokus im Blick

L-Theanin ist eine Aminosäure, die fast ausschließlich in beschatteten Grüntees wie Matcha vorkommt. Sie fördert Alphawellen im Gehirn, wirkt stressmindernd und fördert Konzentration. Je besser der Matcha, desto höher in der Regel der L-Theaningehalt.

Chlorophyll: Gesundes Grün

Chlorophyll ist nicht nur für die intensive Farbe verantwortlich - es gilt auch als starkes Antioxidans. Durch die wochenlange Beschattung vor der Ernte ist Ceremonial Matcha besonders reich daran. Günstige Pulver sind oft matt, gräulich, heller oder gelblich.

Catechine: Antioxidativer Schutz

Matcha enthält EGCG (Epigallocatechingallat) - das bekannteste und am besten untersuchte Catechin. Es schützt die Zellen, unterstützt den Stoffwechsel und wirkt entzündungshemmend. Allerdings: Mehr Catechine bedeuten nicht immer mehr Wirkung - entscheidend ist das Zusammenspiel mit anderen Stoffen.

Verunreinigungen: Was nicht drin sein sollte

Guter Matcha stammt aus kontrolliertem Anbau und wird regelmäßig auf Schadstoffe geprüft. Leider trifft das nicht auf alle Produkte zu. Folgende Stoffe können problematisch sein:

  • Aluminium: Teepflanzen nehmen Aluminium ganz natürlich auf und lagern es in den Zellwänden ein - besonders in den älteren Blättern. Deshalb ist es wichtig, nur die jungen, zarten Triebe zu ernten. Aluminium-freie Böden gibt es nicht, denn Aluminium ist nach Sauerstoff und Silizium das häufigste Element der Erdkruste. Doch es gibt Aluminium-arme Böden. In vulkanischen, jungen oder wenig verwitterten Böden wie in Kagoshima ist das bioverfügbare Aluminium besonders niedrig. Matcha aus dieser Region enthält deshalb besonders wenig Aluminium.
  • Blei & Cadmium: können durch Umweltbelastung oder Düngemittel ins Produkt gelangen. Japanischer Matcha ist in der Regel deutlich weniger belastet als chinesischer.
  • Pestizide: Bei Bio-Matcha aus Japan wird streng kontrolliert - doch nicht alle Anbieter prüfen transparent.

Wir lassen unsere Produkte freiwillig auf diese Stoffe analysieren. Mehr dazu findest Du hier: Matcha ohne Aluminium: Worauf Du achten solltest

So erkennst Du echten Ceremonial Matcha

  • leuchtend grüne Farbe ohne Gelbstich oder Grauschleier
  • weiche, samtige Textur ohne Körnigkeit
  • angenehm süßlicher Duft, nicht fischig oder rauchig
  • kein Kratzen auf der Zunge, sondern cremiger Umami-Geschmack
  • beim Aufschlagen entsteht ein feiner, dichter Schaum

Diese Qualität entsteht nicht zufällig. Sie ist das Ergebnis von Handwerk, Erfahrung und Sorgfalt in jedem Produktionsschritt.

Worauf Du beim Kauf von Ceremonial Matcha achten solltest

Ceremonial Matcha Preisvergleich: Ceremonial Grade Matcha ist kein Massenprodukt. Echte Qualität hat ihren Preis, der sich zwischen 30 € und 100 € für 30 g bewegt. Für authentischen japanischen Matcha aus erster Ernte, sortenrein (z. B. Okumidori), als Tencha verarbeitet und frisch vermahlen, solltest Du mit mindestens 30 Euro für 30 g rechnen. Günstigere Produkte stammen oft aus Massenproduktion, enthalten minderwertige Blattteile oder sind gar kein echter Ceremonial Matcha.

Achte beim Vergleich nicht nur auf den Preis, sondern auf Herkunft, Cultivar, Erntezeitpunkt und Vermahlung. Nur so erkennst Du den Unterschied zwischen echtem Premium-Matcha und hübsch verpacktem Pulvergrün.

  • echter japanischer Ursprung, ideal aus Kagoshima, Uji oder Aichi
  • Angabe von Cultivar, Erntezeit und Verarbeitungsschritt
  • Verarbeitung zu Tencha sollte klar genannt werden
  • Verpackung luftdicht und lichtgeschützt
  • frische Lagerung (gekühlt) und direkter Import statt Lagerware
  • realistischer Preis: ab ca. 30 Euro für 30 g beginnt die echte Ceremonial-Klasse

Unser CEREMONY Matcha erfüllt genau diese Anforderungen. Er stammt aus Kagoshima, wird aus 100 % Tencha, dem Cultivar Okumidori hergestellt und in Granitsteinmühlen vermahlen. Ohne Umwege. Ohne Kompromisse.

Ceremonial Matcha zubereiten

Guter Matcha entfaltet sich erst in der richtigen Zubereitung. Die Teezeremonie kennt zwei Methoden, Usucha und Koicha.

Usucha klassisch aufgeschlagen

Für Usucha verwendest Du 1 bis 2 Gramm Matcha und 60 bis 80 ml Wasser mit etwa 75 bis 80 Grad. Mit einem Chasen schlägst Du den Tee in schnellen W Bewegungen schaumig auf. Der Schaum soll feinporig, cremig und stabil sein

Koicha dick und konzentriert

Koicha wird mit 4 bis 5 Gramm Matcha und nur 20 bis 40 ml Wasser zubereitet. Statt aufzuschlagen, verrührst Du das Pulver langsam mit dem Chasen bis eine dichte glatte Flüssigkeit entsteht.

Matcha ohne Besen zubereiten

Auch ohne Chasen lässt sich Matcha zubereiten. Im Shaker oder mit einem Milchaufschäumer. Die Zubereitung ohne Besen

Cold Brew als schnelle Alternative

Für Cold Brew gibst Du 2 Gramm Matcha mit kaltem Wasser in eine Flasche. Gut schütteln. Direkt genießen. Hier gehts zur Cold Brew Matcha Anleitung

Bis Ende Juli versandkostenfrei in Deutschland für Deine Matcha-Erstbestellung mit dem Gutscheincode trymatcha Und zusätzlich 10% Rabatt mit Newsletter Anmeldung.

Der Strichtest: So testest Du die Vermahlung

Ein einfacher Trick, um die Qualität der Vermahlung zu testen: der Strichtest.

Dazu streichst Du eine kleine Menge Matcha mit dem Finger auf ein weißes Blatt Papier. Je länger, dichter und gleichmäßiger der grüne Strich ist, desto feiner und regelmäßiger wurde der Matcha gemahlen.

Ein echter Ceremonial Matcha ergibt einen samtigen, fast schimmernden Strich - ohne Lücken, ohne Klümpchen.

Der Geruchstest: Was Du riechst (oder riechen solltest)

Guter Matcha riecht nicht neutral. Und schon gar nicht unangenehm.

Halt die Nase über das Pulver. Achte auf folgende Noten:

  • Positiv: süßlich, frisch gemähtes Gras, weiße Schokolade, nussig-blumig, leicht algig (aber edel, nicht fischig)
  • Negativ: modrig, fischig, metallisch, rauchig, muffig, chemisch

Ein gut trainierter Teemeister erkennt an der Nase sofort, ob ein Pulver für die Zeremonie geeignet ist. Und genau das kannst Du auch lernen.

Vertrau Deiner Nase. Fehlnoten sind ein klares Warnsignal.

Urasenke und Co: Die Hüter der Matcha-Tradition

Der Begriff Ceremonial Grade Matcha bezieht sich auf die jahrhundertealte Praxis der japanischen Teezeremonie (茶道, sadō). Eine der bekanntesten Schulen ist die Urasenke in Kyoto. Sie befindet sich bis heute auf dem Gelände des historischen Wohnsitzes von Sen no Rikyū - dem Mann, der die Teezeremonie im 16. Jahrhundert prägte.

Wir hatten das Glück, die Urasenke-Schule in Kyoto persönlich zu besuchen. In einem Gespräch mit einem Teemeister wurde uns schnell klar: Für ihn ist Matcha kein Produkt, sondern ein Teil eines Rituals. Ausdruck von Respekt, Form und Ruhe. Diese Haltung spürt man bei einem guten Matcha mit jedem Schluck.

Porträt des berühmten Teemeisters Sen no Rikyū (1522-1591), gemalt von Hasegawa Tōhaku, dem Begründer der klassischen japanischen Teezeremonie.

Bild: Porträt des berühmten Teemeisters Sen no Rikyū (1522-1591), gemalt von Hasegawa Tōhaku, dem Begründer der klassischen japanischen Teezeremonie.

Neben Urasenke existieren weitere angesehene Schulen, wie die Omotesenke und die Mushanokōjisenke. Alle drei entstammen der Familie Sen, doch jede interpretiert die Praxis des Tees auf eigene Weise - mit eigenen Anforderungen an Raumgestaltung, Bewegung, Sprache und natürlich: Matcha-Qualität.

Teemeister dieser Schulen verlangen Pulver, das:

  • aus schattierten Blättern stammt
  • vollständig zu Tencha verarbeitet wurde
  • in Steinmühlen gemahlen ist
  • einen klaren Duft, ein und keine Bitterkeit besitzt

Wenn ein Matcha diesen Maßstäben gerecht wird, darf er mit gutem Gewissen als „für die Zeremonie geeignet“ gelten.

 

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