Chasen 茶筅: Alles über den traditionellen Matchabesen: Verwendung bis Pflege

Der Matchabesen, japanischen Chasen (茶筅) genannt, ist das Symbol und Herzstück der Matcha-Zubereitung. Wer Matcha traditionell, feinporig und ohne Klümpchen genießen möchte, kommt um den Chasen nicht herum. In diesem Ratgeber erfährst du alles über Herstellung, richtige Verwendung, Pflege und Bedeutung des Chasen.
Was ist ein Chasen (茶筅)?
Der Chasen ist ein traditioneller japanischer Teebesen, der speziell für die Zubereitung von Matcha entwickelt wurde. Er besteht aus einem einzigen Stück Bambus, das von erfahrenen Handwerkern in feine Borsten gespalten wird. Der Chasen ist in der Teezeremonie mehr als nur ein Werkzeug. Er steht für Achtsamkeit, Handwerkskunst und die Verbindung von Natur und Kultur.

Was bedeutet die Borsten-Anzahl?
Chasen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Typisch sind Modelle mit etwa 80 Borsten, die sich gut für die Zubereitung von Usucha (dünner Matcha) eignen. Für Koicha, die dickere und konzentrierte Variante, werden Besen mit weniger, dafür stabileren Borsten genutzt. Auch die Bambusart variiert: heller Hachiku-Bambus wirkt klassisch, während schwarzer Kurotake-Bambus optisch besonders edel erscheint.
Mehr zu verschiedenen Chasen-Formen findest Du im Artikel Ratgeber Matcha-Besen: Welcher Chasen für Usucha, Koicha und Matcha Latte?
Traditionelle Herstellung: ein Stück Natur, meisterhaft perfektioniert
Seit Jahrhunderten wird der Chasen nach denselben Prinzipien hergestellt. Ein Bambus-Stiel wird in feine Streifen (Borsten) geschnitten, die über heißem Dampf weich gemacht werden. Dabei rollen sich die Borsten nach innen ein. Dieses Einrollen schützt die empfindlichen Enden beim Transport und zeigt zugleich: Der Besen ist neu und unbenutzt. Erst beim Kontakt mit Wasser entfaltet er seine typische Blütenform.
Die traditionsreichsten Chasen stammen aus dem japanischen Ort Takayama in der Präfektur Nara. Dort wird seit mehr als 500 Jahren die Kunst des Teebesenhandwerks gepflegt. Familienbetriebe fertigen in Handarbeit Generation für Generation Besen, deren Qualität weltweit geschätzt wird. Ein echter Takayama-Chasen gilt als Garant für feine Verarbeitung, Elastizität und Langlebigkeit.

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Vor der ersten Verwendung
Bevor du deinen Matchabesen das erste Mal benutzt, solltest du ihn in warmes Wasser legen. Nach wenigen Minuten öffnen sich die eingerollten Enden, die Borsten strecken sich und der Chasen „blüht“ auf. Erst dann ist er bereit, Matcha zu einem feinen, samtigen Schaum aufzuschlagen.
Richtige Verwendung vor jedem Gebrauch
Auch im Alltag solltest du den Chasen vor jedem Matcha für ein bis zwei Minuten in warmem Wasser einweichen. So werden die Borsten flexibel und brechen nicht, wenn du Matcha im Chawan (Teeschale) aufschlägst. Danach kannst du den Matcha in einem lockeren „M“- oder „W“-Muster schaumig schlagen.
Pflege nach dem Gebrauch
Nach der Zubereitung genügt es, den Chasen vorsichtig mit klarem Wasser abzuspülen. Verzichte unbedingt auf Spülmittel oder die Spülmaschine. Stelle ihn anschließend auf einen passenden Besenhalter. Dadurch behält er seine runde Form, trocknet gleichmäßig und bleibt länger haltbar.

Tipps für die richtige Pflege
- Nur mit klarem Wasser reinigen, niemals Spülmittel oder Spülmaschine
- Den Chasen nicht zu lange im Wasser liegen lassen
- Nach Gebrauch immer auf den Besenhalter stellen
- Vor direkter Sonneneinstrahlung schützen
Wie lange hält ein Chasen?
Der Chasen ist ein Naturprodukt. Mit der Zeit nutzen sich die Borsten ab oder brechen vereinzelt. Das ist kein Fehler, sondern ein natürlicher Prozess. Abnutzung ist in der japanischen Ästhetik kein Makel, sondern als Wabi-Sabi ein würdevoller und schöner Teil des Lebens. Je nach Häufigkeit der Verwendung hält ein Chasen mehrere Monate bis zu einem Jahr. Wer regelmäßig Matcha trinkt, sollte den Besen einmal jährlich austauschen, um die beste Schaumbildung zu gewährleisten.
Häufige Fragen zum Chasen
Kann man Matcha ohne Chasen zubereiten?
Ja. Je nach Zubereitungsart, wie traditioneller Matcha oder Matcha Latte, liefern die Methoden unterschiedlich gute Ergebnisse. Einige Methoden von einem leeren Marmeladeglas bis zum elektrischen Milchaufschäumer erklären wir im Beitrag Matcha Tee Zubereitung ohne Besen.
Wozu braucht man einen Besenhalter?
Viele unterschätzen die Bedeutung eines passenden Besenhalters. Der sogenannte „Chasentate“ sorgt dafür, dass der Bambusbesen nach der Reinigung gleichmäßig trocknet und seine runde Form behält. Ohne Halter spreizen sich die Borsten zu stark, der Besen verliert schneller an Elastizität. Wer lange Freude an seinem Chasen haben möchte, sollte daher unbedingt einen Halter verwenden.
Was kostet ein guter Chasen
Einen hochwertigen, handgefertigten Chasen bekommst du ab etwa 20 bis 30 Euro. Besonders feine Ausführungen aus Takayama können auch deutlich teurer sein. Wichtig ist weniger der Preis als die Herkunft und Verarbeitung: maschinell gefertigte Chasen sind gröber gearbeitet.
Woran erkennt man einen hochwertigen Chasen?
Qualität erkennst du an der gleichmäßigen Spaltung der Borsten, dem Material (heller oder dunkler Bambus) und der Verarbeitung am Griff. Handgefertigte japanische Chasen haben meist zwischen 70 und 120 Borsten und liegen leicht und elastisch in der Hand.
Fazit: Ein Werkzeug mit Seele
Der Chasen ist weit mehr als ein Küchenutensil. Er ist ein Symbol für japanische Teekultur, ein Stück Natur und ein Meisterwerk der Handwerkskunst. Mit der richtigen Pflege begleitet er dich viele Monate und schenkt dir unzählige Schalen fein-schaumigen Matcha. Wer Matcha wirklich erleben möchte, sollte auf dieses traditionsreiche Werkzeug nicht verzichten.