Warum solltest du Matcha sieben?
Es ist wichtig das Matchapulver vor dem Aufschäumen zu sieben. Sieben ist der Schlüssel zu Geschmack, Textur und Konsistenz. Manchmal wird behauptet, dass qualitativ hochwertiger Matcha nicht gesiebt werden muss. Doch das Gegenteil ist richtig. Je feiner das Matchapulver gemahlen ist, desto stärker sind die Anziehungskräfte zwischen den Partikeln.
Beim Lagern und Transportieren verklumpen die ultrafeinen Teepartikel leicht, was dazu führt, dass sie sich später im Wasser schlecht auflösen. Das Ergebnis ohne Sieben: ein Matcha mit Klümpchen, bitteren Inseln und wenig Schaum. Durch das Sieben wird das Pulver aufgelockert und homogenisiert. Dadurch verbindet es sich viel leichter mit dem Wasser, lässt sich besser aufschlagen und entfaltet sein volles Aroma. Der Schaum wird feiner, die Textur cremiger, der Geschmack gleichmäßiger.
Physikalisch betrachtet sind dafür sogenannte van der Waals Kräfte verantwortlich: schwache Anziehungskräfte zwischen Molekülen, die das feine Pulver zu kleinen Aggregaten verklumpen lassen. Erst das Sieb löst diese Bindung und macht aus einem zusammengeklebten Pulver wieder fluffigen, lebendigen Matcha. Sieben ist also kein Extra, es ist der erste Schritt zu einem echten Matcha-Moment.

Autor: Jochen Meyer, Apotheker & Mitgründer von
VERY MATCHA
Lieblingsrezept: Matcha Latte aus Kyoto.
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