4,9 / 344 Bewertungen
100% Bio Bio-Siegel Deutschland Bio-Siegel EU Bio-Siegel JAS
Einkaufswagen

Studie zeigt: Matcha reduziert Müdigkeit und unterstützt Muskelaufbau beim Training

Zusammenfassung der Studie

Japanische Wissenschaftler haben untersucht, wie sich der tägliche Konsum von Matcha auf Trainings-Leistung und Regeneration nach Belastung auswirkt. In zwei Studien mit jungen Männern, die bisher wenig Krafttraining gemacht hatten, tranken die Teilnehmer über 8 bis 12 Wochen zweimal täglich ein Matcha-Getränk. Ergebnis: Die Matcha-Gruppe fühlte sich in den ersten Trainingswochen weniger erschöpft, konnte ihre Muskelkraft stärker steigern und baute etwas mehr Muskelmasse auf. Außerdem zeigten sich im Speichel geringere Stresshormone. Die Ergebnisse sind hochinteressant, aber die Studien wurden mit nur wenigen Testpersonen durchgeführt. Daher sind weitere Untersuchungen notwendig.

Englischsprachige Original-Publikation: Shigeta et al., 2023 im Nutrition Journal.

Hinweis: Dieser Artikel fasst wissenschaftliche Literatur zusammen und ersetzt keine individuelle medizinische, pharmazeutische oder ernährungswissenschaftliche Beratung.

Studie zeigt: Matcha reduziert Müdigkeit und unterstützt Muskelaufbau beim Training

Überblick

Das Team von Mizuho Shigeta untersuchte, ob der tägliche Konsum von Matcha das Ergebnis eines standardisierten Krafttrainings verbessern kann. Die Teilnehmer tranken dazu über 8 bzw. 12 Wochen zweimal täglich entweder ein Matcha-Getränk oder ein placebo-ähnliches Vergleichsgetränk.

Gemessen wurden unter anderem die Muskelkraft, die Körperzusammensetzung, das persönliche Empfinden von Müdigkeit sowie bestimmte Stressmarker im Speichel. Zusätzlich wurde aus Interesse auch Zusammensetzung der Darmflora mituntersucht.

Autoren und Journal

Mizuho Shigeta leitet die Abteilung für Ernährungswissenschaften an der Kyoto Prefectural University. Das Labor für Nutrition Science, von dem die Studie durchgefürht wurde, hat den Fokus neben Ernährung auf Muskelphysiologie sowie Training und Regeneration.

Das Nutrition Journal, in dem die Studie veröffentlicht wurde, ist eine renommierte, wissenschaftlich geprüfte Fachzeitschrift der Springer-Familie, die sich auf Studien zur menschlichen Ernährung spezialisiert.

Methodik

  • Population: gesunde, untrainierte junge Männer (insg. ca. drei Dutzend) ohne relevante Medikation oder Supplemente.
  • Intervention: Matcha-Getränk mit 1,5 g Matcha je Portion, 2× täglich; Kontrollgruppe erhielt ein optisch/geschmacklich ähnliches Getränk ohne Matcha.
  • Training: geführtes Krafttraining 2× pro Woche mit gängigen Übungen (u. a. Leg-Press, Chest-Press).
  • Dauer: Trial 1: 8 Wochen; Trial 2: 12 Wochen.
  • Messungen: Maximalkraft, Muskelmasse, subjektive Ermüdung nach Training, Speichel-Cortisol, mikrobielle Marker im Stuhl, explorativ visuelle Funktion.
  • Ethik: Studie nach internationalen Standards, Ethikvotum vorhanden.

Hauptergebnisse

Muskelkraft und Muskelmasse

Unter Matcha zeigte sich im 8-Wochen-Trial eine größere Verbesserung der Beinpress-Kraft; nach 12 Wochen war die Zunahme der Skelettmuskelmasse in der Matcha-Gruppe höher als in der Placebo-Gruppe.

Ermüdung

In der Frühphase des Trainings (erste Woche) berichteten Teilnehmende mit Matcha geringere subjektive Ermüdung nach den Einheiten.

Stressmarker

Nach 12 Wochen war die Speichel-Cortisol-Sekretion in der Matcha-Gruppe niedriger als unter Placebo, was auf eine günstigere Stressantwort hindeuten kann.

Stärken und Limitationen

  • Stärken: kontrolliertes Trainingsprotokoll; Placebo-Vergleich; mehrere, auch biologische Endpunkte.
  • Limitationen: kleine Stichprobe; nur junge Männer, untrainiert; kurze Dauer; Getränkezusammensetzung außerhalb von Matcha nicht vollständig generalisierbar; keine Langzeit-Sicherheitsdaten; Ernährungs- und Schlafvariablen außerhalb des Protokolls nicht umfassend kontrolliert.

Nutzen- und Risikobewertung

Als Apotheker lernt man früh, jede Substanz nach ihrem möglichen Nutzen im Verhältnis zu möglichen Risiken abzuwägen. Für mich ist das die zentrale Frage bei jeder pharmazeutischen Bewertung.

Wenn man Matcha unter diesem Blickwinkel betrachtet, ergibt sich ein sehr klares Bild:

  • Potenzieller Nutzen: Die Studie deutet darauf hin, dass Matcha im Training gleich mehrere Ansatzpunkte haben könnte: weniger subjektive Ermüdung, bessere Anpassungen an Krafttraining, reduzierte Stressmarker. Hinzu kommen bekannte positive Eigenschaften wie antioxidative Effekte und die besondere Kombination von Koffein und L-Theanin, die für einen gleichmäßigeren Energieschub sorgen als Kaffee.
  • Risiko: Für gesunde Erwachsene ist Matcha ein seit Jahrhunderten etabliertes Lebensmittel mit einer hohen Sicherheit. Nur in speziellen Situationen (etwa bei der Einnahme von Gerinnungshemmern, bestimmten Herzmedikamenten oder in Schwangerschaft und Stillzeit) ist Vorsicht geboten. In diesen Fällen sollte die Einnahme mit Arzt oder Apotheker abgesprochen werden.

Gerade im Training kann Matcha damit einen echten Unterschied machen: mehr Motivation, stabilere Energie, geringerer Stress, bessere Ergebnisse über Wochen hinweg. Während das Risiko im Alltag fast bei null liegt, erscheint der mögliche individuelle Nutzen deutlich größer.

Mein Fazit: Das Risiko ist bei gesunden Menschen sehr gering, der mögliche individuelle Nutzen dagegen erstaunlich hoch. Deshalb würde ich jedem Sportler, der neugierig ist, empfehlen, Matcha einfach einmal gezielt in sein Training einzubauen. Am Ende zählt die persönliche Erfahrung – ob man sich damit tatsächlich besser fühlt, mehr Energie hat und leichter Fortschritte macht.

Praxisempfehlung

  • Dosis/Timing: für Einsteiger 1–1,5 g Matcha ca. 30–60 min vor dem Training; optional eine zweite kleine Portion morgens. Fortgeschrittene können bis ~3 g/Tag nutzen, wenn gut verträglich.
  • Konsistenz schlägt Peak: die Studie nutzte eine tägliche Einnahme über Wochen; Effekte auf Ermüdung zeigten sich früh, auf Muskelmasse später.
  • Zubereitung: 70–80 °C, gut verquirlen; Milchalternativen können die Adstringenz mildern, beeinflussen aber die Polyphenolbindung.
  • Qualität: auf Herkunft, Erntejahr, Rückstandsanalytik achten; Matcha ist ein Vollblatt-Produkt.
  • Wer vorsichtig sein sollte: Matcha ist ein sicheres, seit Jahrhunderten etabliertes Lebensmittel, kann aber in besonderen Situationen Probleme bereiten. Vorsicht ist geboten bei: Menschen, die Blutgerinnungshemmer (Vitamin-K-Antagonisten wie Marcumar®/Warfarin) einnehmen, bei Patienten unter bestimmten Herzmedikamenten (z. B. Nadolol), bei Personen mit Schlafstörungen, in Schwangerschaft und Stillzeit sowie bei bekannter Leberproblematik oder erhöhten Leberwerten. In diesen Fällen sollte der Konsum von Matcha mit Arzt oder Apotheker abgesprochen werden.

Schlussfolgerung

Regelmäßiger (täglicher) Matcha Konsum kann in den ersten Wochen eines Krafttrainings dabei helfen, sich weniger erschöpft zu fühlen und die Zunahme an Kraft und Muskelmasse zu unterstützen. Die Wirkung beruht vermutlich nicht auf einer einzelnen Substanz, sondern auf dem Zusammenspiel mehrerer Inhaltsstoffe im Matcha. Erste Beobachtungen deuten außerdem darauf hin, dass auch die Darmflora mit den Trainingseffekten zusammenhängen könnte. Damit lassen sich zwar keine individuellen Empfehlungen ableiten, doch als Teil eines strukturierten Trainings und Ernährungsplans ist Matcha eine gut verträgliche Ergänzung.

Häufige Fragen

Fördert Matcha wirklich den Muskelaufbau?

Matcha zaubert keine Muskeln von allein. Aber er kann das Training angenehmer machen: Studien zeigen, dass Matcha Müdigkeit lindert und die körperliche Anpassung an Krafttraining unterstützt. Wer sich weniger erschöpft fühlt, trainiert oft länger und effektiver. Genau das kann den Muskelaufbau begünstigen.

Wie viel Matcha ist sinnvoll beim Training?

In den Studien wurden meist zwei Portionen pro Tag eingesetzt, etwa 2 g Pulver pro Portion. Für den Alltag reicht es in der Regel, wenn man ein bis zwei Schalen oder Tassen täglich trinkt, idealerweise rund um die Trainingszeiten.

Hat Matcha Nebenwirkungen für Sportler?

Matcha enthält Koffein. Wer empfindlich darauf reagiert oder ohnehin viel Kaffee trinkt, sollte seine Gesamtmenge im Blick behalten. Außerdem gilt: lieber nicht zu spät am Abend trinken, damit der Schlaf nicht leidet.

Ist Matcha besser als Kaffee vor dem Training?

Kaffee liefert fast ausschließlich Koffein. Das sorgt zwar für einen schnellen Energieschub, flacht aber auch rasch wieder ab. Matcha hingegen bringt ein ganzes Paket an bioaktiven Stoffen mit, wie Koffein, L-Theanin, Catechine und weitere Pflanzenstoffe. Studien weisen darauf hin, dass gerade dieses Zusammenspiel Müdigkeit dämpfen, Stressreaktionen abmildern und die Anpassung an Training unterstützen kann.

Kann ich für den Sport jeden Matcha verwenden?

Nein, die Qualität macht einen großen Unterschied. Nur echter, beschatteter Matcha enthält die Kombination an Inhaltsstoffen, die in Studien im Zusammenhang mit Trainingseffekten untersucht wurde. Billigere Pulver oder sogenannter Kochmatcha sind oft nicht beschattet und haben deutlich weniger L-Theanin und Catechine. Für Sportler, die Matcha gezielt als Unterstützung beim Training nutzen wollen, lohnt es sich daher, auf hochwertige Qualitäten zu achten.

Über den Autor

Autor: Jochen Meyer, Apotheker

Jochen Meyer ist approbierter Apotheker (PharmD, Staatsexamen Pharmazie) und Mitgründer von Very Matcha. Nach dem Studium der Pharmazie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen forschte er an der University of Florida in den USA unter anderem zum Thema Alzheimer-Erkrankung. Als Apotheker sind seine Interessentsschwerpunkte die Qualität, Verarbeitung und Pharmakologie von Matcha und grünem Tee. LinkedIn

Disclaimer: Die in diesem Artikel dargestellten Ergebnisse stammen aus wissenschaftlichen Studien. Studienergebnisse sind statistische Befunde und lassen sich nicht eins-zu-eins auf jede Person übertragen. Die Inhalte dienen ausschließlich der allgemeinen Information und stellen keine individuelle medizinische Beratung, Diagnose oder Therapieempfehlung dar. Bei gesundheitlichen Fragen wende dich bitte an ärztliches oder pharmazeutisches Fachpersonal vor Ort, das deine persönliche Situation beurteilen kann.